Die Welt der Pilze ist ein gemeinsames Projekt mit Erika Heckmair, von der die Beschreibungen stammen. Diesmal: Feuerkissenverwandte und Ohrlappenpilze (beide gehören zu den Saprophyten). (Fotos: Andreas Vandenhoff. Kamera: Olympus EM10 MkII | Objektive: Olympus 12-40mm f/2.8 Pro und 14-150mm f/4.0-5.6 II)
Feuerkissenverwandte nennt sich eine große Familie der Pilzwelt. Ein vielschichtiges Mitglied dieser Familie sind die Becherlinge, Unterabteilung: Schlauchpilze. Schlauchpilze deshalb, weil die Sporen der Fruchtkörper in Schläuchen direkt unter der Haut sitzen und nacheinander herausgedrückt werden, wenn die Frucht reif ist. Hierzu gehört der “Ledergelbe Öhrling” und der “Echte Becherling”, ebenso der “Fleischrote Gallertbecherling”. Es gibt sie in allen Farben und Formen, purpurrot bis weiß, mit Stiel und ohne Stiel, mit großen und kleinen Bechern. Ihr Mycel sitzt in der Erde, im Moos auf Holz und auf Dung und auf runtergefallenen bemoosten Ästen. Als Saprophyten verwandeln Sie totes Material in Mineralien, die von den Pflanzen dringend gebraucht werden.
Dann gibt es noch die Familie der Ohrlappenpilze, keine Schlauchpilze, aber auch Saprophyten. Zu den Ohrlappenpilzen gehört der “Stoppelige Drüsling”, den man auch an noch lebenden Stämmen finden kann. Vielleicht war die Rinde verletzt, oder der Baum war krank. Der “Gallertartige Zitterling”, der auch Eispilz oder Gallertstachelpilz genannt wird, und der “Blattartige Zitterling”, oder “Falsches Judasohr”, sind Mitglieder dieser Familie, sowie noch viele andere mehr. Der Wald ist voll davon. Sobald genug Feuchtigkeit da ist, es ausreichend geregnet hat, kann man sie finden, denn diese Fruchtkörper können nur mit viel Wasser gebildet werden. Bei Trockenheit schrumpfen sie zu einem kleine Fleck zusammen.